Die betriebliche Ferienbetreuung der Rummelsberger Diakonie in Kooperation mit E-T-A, Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG und dem Bündnis für Familie im Nürnberger Land ist ein voller Erfolg.

Altdorf – „Ein wirklich schöner Termin als Tagesstart“, freut sich Landrat Armin Kroder, als er im Garten der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) des Wichernhauses in Altdorf steht, in der die Betriebliche Ferienbetreuung der Rummelsberger Diakonie in Kooperation mit der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG, der E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH und dem Landratsamt Nürnberger Land stattfindet. Auf einer Wäscheleine hängen bunt bemalte T-Shirts, lachende Kinder mit farbigen Klecksen im Gesicht reden fröhlich durcheinander und vier hochmotivierte, zukünftige Erzieherinnen und Erzieher sind, ebenso wie Erzieherin Veronica Gruber, genauso begeistert beim Malen, wie die Kinder.

Die betriebliche Ferienbetreuung ist ein Pilotprojekt, das aus einer Idee des Bündnisses für Familie im Nürnberger Land heraus entstanden ist. Die ersten beiden Wochen der Sommerferien werden insgesamt 30 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren von 8 bis 16 Uhr in den Räumlichkeiten, die das Wichernhaus dankenswerterweise zur Verfügung stellt, betreut. Vier Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik Altdorf und eine pädagogische Fachkraft haben ein abwechslungsreiches, kreatives Programm auf die Beine gestellt. Bei einem Ortstermin im Garten tauschen sich die Projektverantwortlichen über den bisherigen Verlauf und auch die Zukunft des Projekts aus.

Annette Zimmermann, Leiterin des Bündnisses für Familie im Nürnberger Land, skizziert kurz, wie die Idee für das Projekt entstanden ist: „Gemeinsam mit der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG, den Rummelsbergern, E-T-A und einigen weiteren Firmen haben wir vergangenes Jahr den Arbeitskreis ‚Familienfreundliches Unternehmen‘ gegründet. Wir haben schon einiges ausprobiert und erreicht und wollten dann unbedingt etwas ganz Praktisches machen.“ Die Idee „Ferienbetreuung“ wäre fast der Corona-Krise zum Opfer gefallen. „Doch Annemarie Schön hat das Projekt wirklich hartnäckig verwirklicht“, sagt Annette Zimmermann. Morgendliche Temperaturmessung und Hygieneregeln ermöglichen die Betreuung in einem möglichst sicheren Rahmen.

Annemarie Schön, Gleichstellungsbeauftragte der Rummelsberger Diakonie, hat die Idee einer betrieblichen Ferienbetreuung von Anfang angefallen. Die Rummelsberger Diakonie hat das Projekt federführend durchgeführt und sich von der Abrechnung über die Personalsuche bis hin zur Materialbeschaffung um alles gekümmert. „Die Betreuung stand auf der Kippe, weil am Anfang nicht so viele Kinder angemeldet waren und dann die Refinanzierung schwierig ist. Aber Herr Gaydoul hat gleich gesagt, das Projekt sei so wichtig, das machen wir auf jeden Fall, auch wenn es nicht mehr Kinder werden sollten.“

Dr. Tobias Gaydoul, seit April Vorstand Finanzen bei der Rummelsberger Diakonie, plant auch für nächstes Jahr mit dieser Form der Unterstützung für die Mitarbeitenden. Durch die Corona-Krise, so Gaydoul beim Ortstermin, seien vor allem Familien übers Maß hinaus belastet gewesen.

Manfred Göhring, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG, möchte das Minus, das der Rummelsberger Diakonie durch die Betreuung entsteht, ausgleichen. Für die HPT, deren Räumlichkeiten die Ferienkinder nutzen, spendet er zusätzlich 250 Euro, ebenso wie die Firma E-T-A. Beim Ortstermin war Birgit Schmid stellvertretend für die Geschwister Clifford und Jennifer Sell, Geschäftsführung E-T-A, anwesend. „Dieses Angebot für Familien ist wirklich der bisherige Höhepunkt des Bündnisses für Familie. Davon brauchen wir auf jeden Fall noch mehr im nächsten Jahr“, so Manfred Göhring.

„Wenn Wirtschaft, soziale Träger und die öffentliche Hand zusammenwirken, dann wird es gut“, fasst Landrat Armin Kroder zusammen. „Familien mussten so viel leisten in den vergangenen Monaten. Und in der echten Welt, seien wir doch mal ehrlich, bleibt einfach viel an den Frauen hängen. Das geht mal in der Notlage, aber das ist auf keinen Fall ein Modell für die Zukunft. Umso wichtiger, dass wir das Geld für solche Angebote mit aufbringen. Und Gottseidank, dass es Menschen vor Ort gibt, die die Angebote dann umsetzen.“

Und was sagen die Kinder? „Die Schnitzeljagd war bisher am besten. Oder eigentlich alles“, sind sich drei Geschwister einig. „Es gibt so viel Freispielzeit“, schwärmt ein 6-Jähriger. Das leckere Essen, die Wasserspiele, kreative Angebote… Die Kinder können sich kaum entscheiden, was ihnen am besten gefällt. Auch die Eltern freuen sich über das Angebot. 100 Euro pro Kind und Woche kostet die Betreuung inklusive Mittagessen und Getränken – 35 Euro bekommen Rummelsberger Mitarbeitende vom Arbeitgeber zurück. „Noch hat sich nicht rumgesprochen, wie toll das Angebot ist“, glaubt Tanja Loyal von der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG, die ebenfalls beim Ortstermin dabei ist und deren Kinder die Betreuung besuchen. „Aber das Programm ist super und so offen und die Betreuer sind einfach klasse. Ich denke, Eltern sind oft skeptisch, wenn sie nicht wissen, wer die Kinder betreut. Aber ich hoffe, das wird sich positiv rumsprechen.“ Auch ihre Kinder sind begeistert. „Und abends sind sie fix und alle“, lacht die Mutter.

 

Quelle: Rummelsberger Diakonie e.V, Augutst 2020

Autorin: Diakonin Arnica Mühlendyck