Überdurchschnittliches Geschäftsergebnis in 2021 trotz Einmalkosten aus Fusion
Zur Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2021 der Raiffeisenbank im Nürnberger Land eG trafen sich am 30.05.2022 der Vorstand, Aufsichtsrat sowie die Mitglieder-Vertreterinnen und -Vertreter der Bank in der Messe Nürnberg.
Das zurückliegende Jahr stand ganz im Zeichen der Bankenverschmelzung, welche unter dem Motto „Gemeinsam die Zukunft gestalten“ stand. Aus der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG und der Raiffeisenbank Hersbruck eG wurde die Raiffeisenbank im Nürnberger Land eG. Der Zusammenschluss erfolgte in zwei Schritten. Die technische Verschmelzung, Zeitpunkt der für die Kunden spürbaren Zusammenführung, erfolgte am 18. September 2021, die juristische Fusion mit der Eintragung ins Genossenschaftsregister am 2. September 2021. Mit diesem Zusammenschluss der beiden gesunden Genossenschaften entstand im Landkreis eine noch leistungsfähigere, wirtschaftlich starke, genossenschaftliche Regionalbank.
Erfolgs-Highlights 2021:
Die Entwicklung der Bank stimmte trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen im letzten Jahr (Corona-Pandemie, Zuspitzung der internationalen Spannungen, Inflationsanstieg) durchweg positiv: Die Raiffeisenbank im Nürnberger Land hat ihren Wachstumskurs fortgesetzt!
Die Bilanzsumme wuchs um 5,6% – auf jetzt 1,27 Mrd. €. Das Geschäftsvolumen, also alle Einlagen sowie Kredite in der Bank sowie bei unseren Partnern, konnte um 6,9% auf rund 2,75 Mrd. € gesteigert werden.
Die Ergebnisse im Einzelnen: Es wurden Darlehen über insgesamt 190 Mio. Euro neu an unsere Privat- und Firmenkunden ausgereicht, somit ergab sich bei den Krediten ein signifikanter Zuwachs von 5,8 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil an Sonderkrediten aufgrund der Corona-Pandemie betrug dabei weniger als 1% des Neugeschäftes.
Die Kunden vertrauten unserer Bank 1,03 Mrd. € Einlagen zum Bilanzstichtag an. Dabei hat sich die zusätzliche Nachfrage nach reinen Parkmöglichkeiten auf Tagesgeldkonten abgeschwächt. Vielmehr führten die Rahmenbedingungen bei der Geldanlage zu einem weiteren Anstieg der Nachfrage nach persönlichen Gesprächen der Kundinnen und Kunden mit ihrem Berater bzw. ihrer Beraterin. Durch die aufgezeigten Lösungen im Kontext niedriger Zinsen und ansteigender Inflation summierten sich die Kundenanlagen inklusive der Verbundpartner sogar auf 1,77 Mrd. €, ein Plus von 7,7%.
Die Anzahl der Kundinnen und Kunden, die von uns betreut werden, liegt bei über 47.000. Die Bank hat 22.889 Genossenschaftsmitglieder. Damit ist fast jeder zweite Kunde auch Mitglied und somit Teilhaber der Bank. Diese Quote soll im Jahr 2022 weiter ausgebaut werden.
Zum Jahresende waren knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inkl. 17 Auszubildende in der Bank beschäftigt. Wir streben auch in Zukunft an, eine Ausbildungsquote von ca. 10% zu erreichen, um somit einer Vielzahl junger Menschen die Chance auf eine Ausbildung oder eines dualen Studiums in unserem Unternehmen zu ermöglichen.
Insgesamt spüren wir deutlich, dass durch die neue Unternehmensgröße die Attraktivität als regionaler Arbeitgeber gestiegen ist. Dies bestätigt uns, dass es richtig war, umfangreiche Investitionen in moderne Arbeitsplätze zu tätigen und dies auch fortzusetzen.
Im Geschäftsjahr 2021 konnte trotz signifikanter einmaliger Fusionskosten ein im Vergleich zum Durchschnitt aller bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken überdurchschnittlicher Geschäftserfolg erzielt werden.
So kann die Höhe der Dividende auf attraktivem Niveau beibehalten werden. Bei der Vertreterversammlung wurde die Ausschüttung von 4% an die Mitglieder und Eigentümer der Bank einstimmig beschlossen.
Der Verantwortung für die gemeinsame Region, die sich von Nürnberg-Fischbach über Altdorf und Hersbruck bis nach Velden erstreckt, ist sich die Raiffeisenbank im Nürnberger Land sehr wohl bewusst. So wurde der Standort im Pegnitztal Einkaufszentrum in Hohenstadt deutlich vergrößert und modernisiert sowie die Servicezeiten ausgeweitet. Neben dem weiteren Ausbau der Infrastruktur trat die Bank als Förderer kultureller Veranstaltungen, als Unterstützer von sozialen und karitativen Einrichtungen und Partner der Vereine auf. Mehr als 130.000 € wurden für Spenden und Sponsoring zur Verfügung gestellt. Den Schwerpunkt stellten hier die Förderpreise dar, die noch von den beiden Ausgangshäusern ausgelobt wurden. Nicht zuletzt wurden an Städte und Gemeinden im Geschäftsgebiet mehr als 1,2 Mio. € an Gewerbesteuern überwiesen.
Ausblick 2022:
Alles in allem blicken die Vorstände zuversichtlich in die Zukunft. Bei einer stabilen Risikolage rechnet die Bank mit einem leicht rückläufigen Zinsergebnis. Die Betriebskosten werden durch Wegfall der Fusionskosten sinken und eine weitere Stärkung der Eigenmittel wird angestrebt. Diese vorsichtige Prognose basiert allerdings auf vielen Unwägbarkeiten: Wie entwickelt sich der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Effekte für Konjunktur, Kapitalmärkte und uns alle weiter? Wann tritt bei andauernder hoher Inflation die Europäische Zentralbank durch ihre Zinspolitik dieser Entwicklung beherzt entgegen? Wie entwickelt sich im Herbst die Covid-19 Pandemie?
Eine wesentliche Rolle wird im laufenden Jahr die weitere Umsetzung der Verschmelzung spielen. Wir werden unabhängig vom Kontaktpunkt des Kunden – also egal ob in der Filiale, am Telefon oder bei unseren digitalen Angeboten im Internet oder am Smartphone – die Vorteilhaftigkeit der Fusion weiter spürbar machen. Dazu investieren wir in Modernisierung und Digitalisierung sowohl unmittelbar für die Kunden erleb- und sichtbar, aber auch eher im Verborgenen bei den betriebsinternen Workflows.
Dies wird weitere Freiräume schaffen, noch leistungsfähiger und ganz fokussiert auf den Kunden die gewünschten Finanzdienstleistungen anbieten zu können. Dazu wird auch weiterhin der Ausbau hochqualifizierter Personalressourcen – insbesondere im Kundengeschäft – eine wichtige Aufgabe sein.
Ein wichtiger Schritt in der zurückliegenden Zeit war diesbezüglich die deutliche Ausdehnung der persönlichen Erreichbarkeit für unsere Kunden. Unser telefonischer Kundenservice steht als Ansprechpartner arbeitstäglich durchgängig von 8:00 Uhr bis 18:30 Uhr zur Verfügung.
Zudem werden weiterhin alle Beratungsleistungen möglichst auch räumlich kundennah in insgesamt 18 modernen Filialen erbracht. Die Spezialisten für die Firmenkundenberatung wurden aufgestockt und stehen an beiden zentralen Standorten – in Feucht und Hersbruck – unseren gewerblichen Kunden zur Verfügung. Auch die Spezialberater für die Wohnwünsche unserer Kunden sind weiterhin in den beiden Kompetenzzentren für Baufinanzierungsberatungen in Hersbruck und Altdorf kundennah erreichbar. Gerade jetzt in der Phase dynamisch ansteigender Kreditzinsen sehen sich die Beraterinnen und Berater einer nochmals verstärkten Nachfrage nach ihren Beratungsleistungen gegenüber.
Insgesamt bleibt unsere strategische Ausrichtung bestehen: Wir verstehen uns weiterhin als Regionalbank, die persönliche Nähe mit digitaler Convenience kombiniert. Wir werden unsere Kunden nicht zwangsdigitalisieren – aber ihnen wo immer gewünscht auch digitale Services zugänglich machen. Beispielsweise hat der klassische Kontoauszug am Automaten für einen Großteil der Kunden ausgedient – viel bequemer ist der digitale Bezug im Online-Banking oder über die Banking-App.
Veränderungen in unserem Aufsichtsrat:
Der langjährige Aufsichtsrat Herr Peter Singer trat aus persönlichen Gründen an der Vertreterversammlung zurück. Unter großem Applaus wurde er für sein jahrzehntelanges Wirken im Aufsichtsgremium – zunächst in der Raiffeisenbank Hersbruck eG – geehrt. In Anerkennung für seine Verdienste wird Herrn Singer in einer separaten Veranstaltung die silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Bayern verliehen.
Als seine Nachfolgerin wurde die Steuerberaterin Frau Waltraud Ammon einstimmig gewählt.
Unser neuer Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:
v.l.n.r. Günther Buchner, Thomas Meyer, Marga Böhm, Waltraud Ammon, Uwe Güntner und Volker Deeg (Vorsitzender).
Lesen Sie hier unseren Geschäftsbericht 2021: Geschäftsbericht 2021