Walter Engelhardt: Ein ehrbarer Kaufmann
Nach 36 Jahren bei der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG, davon 15 Jahre im Vorstand, verabschiedet sich Walter Engelhardt in den Ruhestand.
„Vom Praktikanten bis zum Vorstand – eine Karriere wie im Bilderbuch“ – so beginnt sein Nachfolger Volker Matschke, Vorstand der Raiffeisenbank im Nürnberger Land eG, seine Rede. 1983 absolvierte Engelhardt während seines Studiums ein Praktikum bei der Raiffeisenbank – damals noch in Winkelhaid – und entschied sich 1985 für den genossenschaftlichen Arbeitgeber. Nach Aufgabenschwerpunkten im Bereich Rechnungswesen und Bilanzerstellung folgten 1993 die Ernennung zum Prokuristen, 2006 die Berufung in den Vorstand und 2009 die Ernennung zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Die Bilanz seines Wirkens ist äußerst beeindruckend. Die Bilanzsumme hat sich von 290 Mio € auf 605 Mio € verdoppelt, ebenso das Volumen des Kundengeschäfts von 655 Mio € auf 1,4 Milliarden €. Die Anzahl der Mitglieder stieg signifikant von 6.000 auf knapp 12.000.
„Am beeindruckendsten ist aber nicht was ihm gelungen ist, sondern die Art, wie es ihm gelungen ist“ führt Matschke weiter aus. „Mit seinem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt führten Tugenden wie Weitsicht, Fleiß, Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Verlässlichkeit und Aufrichtigkeit zum Erfolg. Für die Mitarbeiter stand seine Tür immer offen“.
Und für die Mitarbeiter ergriff Steve Wunderle als Betriebsrat das Wort. Er analysierte in seiner Rede den Namen „Engelhardt“ genauer. „Sie haben Ihren Namen tatsächlich zum Programm gemacht, Sie waren „Engel-har(d)t“. Sie gaben in den richtigen Momenten nach und blieben in anderen Situationen auch hart, ohne ungerecht zu sein“ resümierte der Betriebsrat. „Jeder einzelne Buchstabe steht auch für eine Eigenschaft, die wir an Ihnen schätzten“ so Wunderle weiter. „E – steht für einfallsreich. In den verzwicktesten Situationen, und die gab es zumindest im Bereich des Kreditgeschäftes immer mal wieder, hatten Sie doch oft die zündende Idee, sodass man mit dem normalen Tagesgeschäft schnell wieder weitermachen konnte.“
In dieser Art und Weise wurde jeder Buchstabe seines Namens mit einer Eigenschaft von Herrn Engelhardt belegt und anhand eines Beispiels erläutert. Herr Wunderle vermittelte so beeindruckend, wie hoch angesehen und beliebt Herr Engelhardt bei seinen Mitarbeitern war.
Als Moderator des Abends dankte anschließend der Aufsichtsratsvorsitzende Volker Deeg dem scheidenden Vorstand. Er würdigte besonders die innovativen und mutigen Entscheidungen, die Engelhardt getroffen hat. Er stand für innere Stabilität, mit dem Blick fürs Ganze. Mit Sorgfalt und der nötigen Tiefe wurden dabei die Entscheidungen hinterfragt und abgesichert. Deeg verglich Engelhardt mit der Figur „Pan Tau“. Der Dreischritt aus Zuhören, Verstehen und Handeln zeichnet beide aus. „Engelhardt hat in der Tradition Raiffeisens gelebt“ so Deeg weiter. „Er hat dafür gesorgt, dass Menschen in Sicherheit und Vertrauen zusammenarbeiten – was einer alleine nicht schafft, schaffen viele: Genau dieses Miteinander wurde von ihm gefördert und damit war er Vorbild für alle Führungskräfte.“ Mit den besten Wünschen für die Zukunft endeten die Dankesworte.
Sichtlich gerührt ergriff dann auch Walter Engelhardt selbst das Wort. Er berichtete von seinen Anfängen, dem Studium und seinem Praktikum. Einige Megatrends durfte er während seiner beruflichen Laufbahn begleiten: Eigenkapitalknappheit und Regulatorik, z.B. Basel 1, Digitalisierung, Immobilienentwicklung und Filialpolitik. Highlights waren hier der Umbau der Filiale Altdorf und der Neubau des Wohn- und Geschäftshauses „Das Raiffeisen“ in der Bahnhofstraße. Im Bereich des Warengeschäftes gab es schon in der Vergangenheit den gemeinsamen und bewährten Weg mit der ehemaligen Raiffeisenbank Hersbruck. Engelhardt wünschte seinen Vorstandskollegen Swen Heckel, Volker Matschke und Bernd Strauß alles Gute für die neu fusionierte Raiffeisenbank im Nürnberger Land und dankte allen Mitarbeitern, Führungskräften und dem Aufsichtsrat für die langjährige, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit, Frau Engelhardt für Rückenstärkung und Unterstützung. Zum Abschluss seiner Rede betonte er, dass die Verbindung zu seiner Raiffeisenbank immer bleiben wird und er sich jetzt auf eine neue Lebensphase mit neuen Herausforderungen freut.
Getreu dem Werbeslogan „Morgen kann kommen“ wünscht das Raiffeisenteam seinem ehemaligen Vorstand alles Gute und für die neue Lebensphase vor allem viel Gesundheit.