Manfred Göhring: Das Gesicht der Raiffeisenbank

Manfred Göhring, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG, hat sichtbare und dauerhafte Spuren seines Wirkens hinterlassen. Dementsprechend groß und breitgefächert war der Kreis der Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bei seiner Verabschiedung im Weißen Kreuz in Altenthann.

Eine zentrale Rolle bei der Verabschiedung nahm Volker Deeg ein, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Raiffeisenbank im Nürnberger Land. Der Aufsichtsrat bestellt den Vorstand und kontrolliert ihn auch. In bekannt souveräner Weise führte er durch den Abend und gab gleich die Richtung für die Grußwort-Redner vor: „Seien Sie unterhaltsam, bieten Sie eine Performance an oder sprechen Sie einfach kurz.“

Und die Gratulanten hielten sich daran: Aus Berlin Dr. Andreas Martin, Vorstand des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken, der „seinem langjährigen Weggefährten Manfred Göhring“ für den kritisch-konstruktiven Austausch und das Entwickeln und Begleiten von Strategieprojekten dankte ebenso wie aus München Dr. Frank Walthes, Vorstandsvorsitzender der Versicherungskammer Bayern: „Wir sind seit 20 Jahren gemeinsam in der Gremienarbeit unterwegs. Manfred Göhring kann Interessensausgleiche schaffen, motivieren und Impulse geben.“ Aus Rosenheim war Wolfgang Altmüller gekommen, ehrenamtlicher Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern und selbst Leiter der fünftgrößten bayerischen Genossenschaftsbank. Er lobte Göhrings „Loyalität und Spurtreue“ und vor allem dessen gelebte Wirtschaftsethik und schloss seine ausführlichen persönlichen Worte der Wertschätzung mit: „Heute geht ein ganz Großer“.

Altmüller mahnte auch bessere gemeinsame Aktionen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken gegenüber der Politik in Zeiten des rasanten Wandels ihrer Betätigungsfelder an: „Es ist Platz für beide Organisationen – haltet zusammen, Ihr sichert das Angebot für die Menschen vor Ort.“

Ein wichtiges Thema, das auch Landrat Armin Kroder in seinem gewohnt unterhaltsamen Grußwort aufgriff. Schwierige Rahmenbedingungen wie Regulationen und Zinspolitik erforderten eine Zusammenarbeit der Sparkassen und Genossenschaftsbanken, um deren Positionen gegenüber der Politik gemeinsam stark vertreten zu können. „Für unser Finanzsystem seid Ihr unverzichtbar – unser Bezirk und unser Landkreis sind stolz auf unsere Raiffeisenbanken.“ Kroder würdigte auch, dass Manfred Göhring noch am Ende seiner Amtszeit die Wege zur erfolgreichen Fusion zur Raiffeisenbank im Nürnberger Land vollenden konnte. „Ich darf Dich als echten Freund bezeichnen – Respekt und Dank für Dein Wirken, aber auch Dank an Deine Frau Christa, denn hinter jedem starken Mann steht auch eine starke Frau.“

Für die Raiffeisenbank im Nürnberger Land dankte Vorstandsmitglied Volker Matschke mit einem Erinnerungsbuch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Stillstand gab es für Dich nicht, Durchschnitt war nie Dein Anspruch. Du darfst wirklich stolz sein auf das, was Du erreicht hast.“ Und Volker Deeg als Vorsitzender des Aufsichtsrates formulierte: „Du warst einer, der zupackt und loslegt: schnell, mutig, energiegeladen und vorausschauend. Und Du bist einer, der den Menschen etwas zutraut, sie fordert und fördert. Du hast die Bank wie kein andere geprägt.“

Sichtlich berührt von den lobenden Worten ergriff schließlich Manfred Göhring selbst das Wort, der nun den Zieleinlauf des „48jährigen beruflichen Marathonlaufes“ erreicht hat. „Die Raiffeisenbank war mehr als ein beruflicher Inhalt – sie war ein Teil von mir und ich ein Teil von ihr.“ Sein Dank galt allen, mit denen er zusammenarbeitete und seiner „Kraftquelle“, seiner Familie. Es ist bezeichnend für ihn, dass er in den Dank auch alle Ehrenamtlichen und sozial Engagierten mit einschloss: „Sie zu unterstützen war mit stets ein Anliegen.“ Und googelt man nach ihm in Internet, so ergibt das eine Vielzahl an Treffern, bei denen die Raiffeisenbank caritativ und unterstützend tätig war. Ganz in seinem Sinne sollte dieses soziale Engagement auch vom neuen Vorstand weitergeführt werden.

„Andere lieben Fassaden, wir haben Gesichter“, hat Manfred Göhring über „seine“ Bank formuliert. Er selbst war stets ein prägendes Gesicht der Raiffeisenbank – als Prokurist und Leiter des Aktivgeschäfts, seit 2000 als Mitglied des Vorstandes und seit 2002 als Vorstandsvorsitzender. Überörtlich engagierte er sich als Mitglied in zahlreichen genossenschaftlichen Gremien – etwa als Bezirkspräsident des Genossenschaftsverband Mittelfranken, im Aufsichtsrat der BayernVersicherung und als Beirat u.a. der BayWa und der N-Ergie. Gesellschaftlich aktiv ist Manfred Göhring als Mitglied der Stiftungskuratorien der Bürgerstiftungen in Altdorf und Feucht und als Schatzmeister des Lions Clubs Altdorf und des Fördervereins Krankenhaus Altdorf.

„Schön war’s, ich würde es bestimmt wieder so machen – denn eine erfüllte Zeit ist eine gut ausgefüllte Zeit“, schloss Manfred Göhring den offiziellen Teil des Abends und ergänzte mit Augenzwinkern: „Ich wechsle nun vom Verfasser von Arbeitsanweisungen zu deren Empfänger.“

Text und Fotos von Herbert Bauer